Medienneutrale Daten – maximale Wiederverwendung
Es führt kein Weg daran vorbei: Publizierbare Inhalte müssen flexibel und effizient für verschiedene Medien aufbereitet werden. Ob Print, Web, Social Media oder Marktplätze – jedes Medium hat spezifische Anforderungen an Struktur, Format und Darstellung von Inhalten. Ein zentrales Ziel bei der Einführung eines PIM-Systems ist daher die medienneutrale Verwaltung von Daten, um deren Wiederverwendbarkeit zu maximieren. Doch wie gelingt das in der Praxis?
Best Practices für medienneutrale Datenverwaltung
Texte: Auszeichnung statt Formatierung
Ein grundlegendes Prinzip medienneutraler Datenhaltung ist die strikte Trennung von Inhalt und Darstellungsweise. Statt konkreter Formatierungen (z. B. „12pt Univers semibold, Schriftfarbe: rot“) sollten Texte mit Auszeichnungen versehen werden. Dabei handelt es sich um allgemeine Markierungen wie „Hauptüberschrift“ oder „hervorgehoben“, die erst durch das medienspezifische Template in das gewünschte Layout überführt werden.
Diese Vorgehensweise bietet mehrere Vorteile:
Zudem sollten wiederverwendbare Textbausteine genutzt werden, die einmalig in der Datenbank existieren und in verschiedenen Kontexten eingesetzt werden können. Dies reduziert Redundanzen und verbessert die Nachvollziehbarkeit der Inhalte.
Abbildungen: Automatisierte Konvertierung für verschiedene Medien
Auch bei Bildern stellen unterschiedliche Anforderungen der Ausgabemedien eine Herausforderung dar. Während Printmedien hochauflösende Bilder im CMYK-Farbraum, teils mit vektorisierten Freistellpfaden benötigen, verlangen digitale Kanäle optimierte Dateiformate in Bildschirmauflösung und im RGB-Farbraum.
Die Lösung: Automatisierte Formatkonvertierung durch ein Media Asset Management (MAM/DAM)-System
Standardisierte Formate sollten definiert und durch das System automatisch erzeugt werden. Der Einsatz von Farbprofilen gewährleistet zudem, dass Markenfarben in allen Medien konsistent dargestellt werden.
Der Output: Flexible Templates für maximale Wiederverwendung
Templates spielen eine zentrale Rolle bei der Ausgabe von Inhalten – in Content Management Systemen ebenso wie in automatisierten Print-Layouts. Die Templates dürfen jedoch nicht zu starr an Datenstrukturen gekoppelt sein. Ein Beispiel: Wenn ein Template in Spalte drei einer Tabelle zwingend das Gewicht eines Produkts vorsieht, können Sie dieses Template nicht wiederverwenden, wenn in einem anderen Kontext die Farbe des Produkts in der gleichen Spalte stehen soll.
Templates sollten ausschließlich die visuelle Darstellung festlegen, ohne Abhängigkeit von spezifischen Inhalten. Denn diese Abhängigkeiten zwingen Sie dazu, eine Vielzahl angepasster Template-Varianten zu erstellen und zu verwalten.
Versionierung für kontrollierte Aktualisierungen
Zum „Best Practice“ gehört auch die zeitliche Versionierung von Texten und Bildern, die einheitlich über alle Ausgabekanäle hinweg funktionieren muss. Die Versionierung erlaubt Ihnen, eine künftige Version eines Inhalts frühzeitig in der Datenbank anzulegen und mit einem Stichtag zu versehen. Sobald dieser erreicht ist, ersetzt die neue Version automatisch die vorherige – und zwar überall. Dies sorgt für eine konsistente Aktualisierung aller Ausgabekanäle ohne manuellen Mehraufwand.
Fazit
Die medienneutrale Verwaltung von Daten ist ein essenzieller Baustein für effizientes Content Management. Durch konsequente Trennung von Inhalt und Darstellung, den Einsatz flexibler Templates sowie automatisierte Konvertierungs- und Versionierungsprozesse wird eine maximale Wiederverwendbarkeit erreicht. Dies reduziert Redundanzen, minimiert Fehlerquellen und steigert die Effizienz – ein klarer Wettbewerbsvorteil.
Jean-René Thies ist Berater und Projektleiter bei crossbase Deutschland und Geschäftsführer unserer französischen Niederlassung. Dadurch kennt er sich bestens aus: sowohl bei Fragen rund um die Auswahl und Implementierung eines PIM-Systems als auch bei Fragen, die sich im anschließenden Betrieb ergeben.
Gerne beantwortet er Ihre Fragen: j.thies@crossbase.de
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Herby Tessadri
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